Pause? Ja, aber…
Warum es uns so schwerfällt, genau dann Pausen zu machen, wenn wir sie am meisten brauchen
Kennst du das?
ZU viel auf der Liste. Du bist unruhig, überfordert, weißt nicht, wo du anfangen sollst –
weil es einfach zu viel ist.
Gestern war bei mir wieder so ein Tag.
Ich habe mich komplett in meinem Stressloop verloren.
Und mein Körper? Der hat längst gerufen:
„Pause, bitte.“
Mein Kopf leider so:
„Ich hab noch nichts geschafft.“
„Ich muss das noch fertig machen.“
„Ich kann jetzt nicht aufhören.“
Obwohl ich genau weiß: Gerade dann bräuchte ich eine Pause.
Obwohl ich es besser weiß, bin ich erstmal drüber gegangen.
Warum fällt es uns so schwer Pausen zu machen, wenn wir sie brauchen?
Neurobiologisch macht das “leider” Sinn:
Wenn wir gestresst sind, übernimmt unser autonomes Nervensystem –
konkret: der Sympathikus. Unser innerer Antreiber.
Der Puls steigt. Die Atmung wird flacher. Unsere Körperanspannung nimmt zu.
Der Körper bereitet sich aufs „Funktionieren“ (evolutionsbedingt: aufs Überlegen) vor.
In diesem Zustand verlieren wir den Zugang zu dem Teil in unserem Gehirn, mit dem wir bewusste Entscheidungen treffen können. Mit dem wir unsere Kompetenzen oder auch Schutzfaktoren aktivieren können, die uns helfen, uns zu regulieren - gut für uns zu sorgen.
Unser System ist im Überlebensmodus.
Studien zeigen: Chronischer Stress beeinträchtigt die Fähigkeit, körperliche Signale korrekt zu deuten (das nenn man: interozeptive Wahrnehmung). Wir spüren zwar, dass etwas nicht stimmt – handeln aber oft gegen unser eigentliches Bedürfnis, z. B. übergehen wir Erschöpfung, weil wir sie als "Schwäche" fehlinterpretieren.
Resilienz hilft, in Verbindung mit uns zu bleiben
Resilienzförderung zielt deshalb u. a. darauf ab, diese Selbstwahrnehmung zu stärken – z. B. durch Achtsamkeit, Embodiment, Selbstreflexion oder somatische Methoden.
Das sollten wir üben – am besten präventiv!
Denn die nächste Pause, die wir nicht machen, kommt bestimmt.
Bei mir hat es gestern etwas gedauert. Aber immerhin, bin ich dann doch irgendwann zu einem Schutzfaktor vorgedrungen. Die “alte Jana” wäre komplett drüber gegangen.
Was mir geholfen hat:
Ich habe den Laptop zugeklappt.
Mich auf den Boden gelegt.
Und einfach geatmet.
Klingt banal. Ist es auch. Und trotzdem so unfassbar wirksam.
Machs wie Samantha - das Schwein auf dem Foto :)
Ein paar Minuten Bodenkontakt. Tief einatmen. Länger ausatmen.