Nature doesn’t rush

It trusts the process.

Ich sitze im Wald. Ganz oben im Norden Österreichs, nahe der Grenze zu Tschechien.
Hier ist es ruhig. Keine Termine. Keine Dringlichkeit.
Sharon Gannon, die Gründerin des Jivamukti Yoga, sprach auf ihrer Masterclass über „The Sense of Urgency“ – dieser von außen auferlegten Geschwindigkeit, der wir uns im Alltag oft schwer entziehen können. Alles muss immer sofort passieren. As soon as possible. Nicht gleich, nein sofort! Das brachte mich zum Nachdenken.

Ich kenne dieses Tempo gut.

Ich habe jahrelang in der Filmbranche gearbeitet. Filme werden unter enormen Zeitdruck produziert. Am besten hätte alles gestern fertig sein sollen. Es wird einem das Gefühl vermittelt, es geht um „Leben und Tod“. Der Druck wird weitergegeben. As soon as possible! Man hetzt von Termin zu Termin. Löscht Brände. Rennt hinterher. Und das in einer Branche, die doch eigentlich kreativ sein will.

Kreativität aber - bleibt so oft auf der Strecke.
Nicht nur im künstlerischen Sinne – sondern auch, wenn es darum geht, kreative Lösungen, zu finden. Die es nun wirklich braucht bei der Komplexität und sagen wir dem liebevollen Wahnsinn.

Der Wald macht es anders.

Die Natur macht keine Pläne. Sie liebt das Chaos. Will nicht erreichen. Versucht nicht einzuholen. Bäume wachsen nicht um die Wette. Blumen fragen sich nicht, ob sie schön genug blühen.

Vor mir fließt ein Bach. Er hetzt nicht. Er bahnt sich seinen Weg – an Steinen vorbei, durch Blätter hindurch. Ohne großen Druck, denn er schafft es ja doch. 

Das beruhigt mich. Ich erkenne darin eine Schönheit. Eine Faszination. Eine Sehnsucht.
Ich möchte ein bisschen was von diesem „Chaos“ mitnehmen.

Nature doesn’t rush. It trusts the process.

Beim Zusehen werde auch ich langsamer.
Ich atme dieses Gefühl ein. Das Vertrauen, dass Dinge langsam entstehen dürfen.
Dass ich meinem Rhythmus vertrauen darf.

Denn ganz ehrlich:

Wie viel Dringlichkeit kommt denn wirklich vom Außen? Und wie viel aus uns selbst?

Weiter
Weiter

Ablauf eines Coachings